Erlebniswelt AfD

Im November 2017 war das Dürener Rathaus ein Hort des bzw. der Guten. Das Foyer wurde vom 31.10. bis zum 23.11. mit der Ausstellung „VorBILDER – Sport und Politik verein(t) gegen Rechtsextremismus“ dekoriert – insgesamt 22 Schwarz-Weiß-Bilder zeigten mehr oder weniger bekannte Politiker und Sportler in trauter Zweisamkeit. Die Ausstellung entstand im Auftrag des Bundesinnenministeriums, und dürfte auf jeden Fall ein gutes Gefühl bei allen Beteiligten erzeugt haben (die Fotos entstanden 2012-14, deshalb war wohl kein AfD-Politiker unter den Abgebildeten). In diesem Ambiente bot die VHS Rur-Eifel am 21.11.2017 einen besonderen Vortrag speziell für Klassen der Jahrgangsstufen 8-10 an: „Erlebniswelt Rechtsextremismus – alter Rassismus in neuem Gewand“. Das ließen wir von der AfD-Fraktion im Stadtrat Düren uns nicht entgehen. Die Ankündigung versprach eine „spannende Erlebniswelt“ aus Konzerten, Treffen, Stammtischen und Aufmärschen der rechtsextremen Szene in der Region Aachen und Düren („seit Jahren eine der aktivsten in NRW“). Von der AfD war in der Ankündigung nicht die Rede, und auch so konnte es wohl kaum um selbige gehen. OK, mit einer etwas weit gefassten Definition von „Rechtsextremismus“ muss man bei manchen Leuten schon rechnen. Aber „Erlebniswelt“? Das wäre ja nun selbst aus unserer Sicht übertrieben.  Aus Sicht des Referenten aber offenbar nicht,  im Gegenteil: Im Vortrag schien das Böse vor allem drei Buchstaben zu haben: AfD. Da waren wir dann doch enttäuscht. Aber irgendwie können wir den Referenten auch verstehen: als freischaffender Journalist aus Aachen mit Arbeitsschwerpunkt Rechtsextremismus muss er ja schließlich auch von irgendwas leben, da ist die AfD geradezu ein Goldesel. Und überhaupt: “Wäre das Gute denn wirklich das Gute, wenn es nicht über das Böse siegen müsste?” (Zitat aus der 26. und letzten Folge der tschechischen Fantasy-Kinderserie Die Rückkehr der Märchenbraut (1990–93). Mit diesen Worten  begründet der Märchenkönig, warum er die soeben physisch vernichtete Hexe wiederbelebt).

Um nicht missverstanden zu werden: Natürlich hat jeder das Recht auf eine ablehnende Meinung über die AfD. Was uns allerdings stört, ist die Nutzung des „Kampfes gegen Rechts“ als Trojanisches Pferd, um im Rahmen öffentlich finanzierter Veranstaltungen und Einrichtungen krude Thesen über die AfD abzulassen. Hätte die VHS Rur-Eifel den Mut, auch mal einen Vortrag zum Thema „Erlebniswelt Linksextremismus“ zuzulassen? Sie könnten ja glatt den selben Referenten verpflichten, der kennt sich da sicher auch aus. Klar, Mann?

Dieser Beitrag erschien zuerst am 30.11.2017 auf den Webseiten der AfD-Stadtratsfraktion Düren.

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